a. Generationswechsel
In einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen hat der Firmengründer und Seniorchef die Geschäftsführung und Gesellschaftsanteile an seinen Sohn übertragen. Der Senior möchte seine neue Freiheit auf dem Golfplatz und bei Reisen genießen. Der Junior soll fortan die Geschäfte alleine führen. Doch der Senior greift von Anfang an in die Geschäftsführung des Sohnes ein. Der Sohn empfindet dies als störend und bevormundend. Die Auseinandersetzungen des Vaters und des Sohnes werden immer stärker, so dass die Eskalation droht und der Sohn die Geschäfte des Unternehmens nicht mehr führen möchte und den Rückzug aus der Geschäftsführung in Erwägung zieht.
Auf Empfehlung des Steuerberaters des Unternehmens kommt es zur Vermittlung eines erfahrenen Wirtschaftsmediators. In dem Mediationsverfahren können alle strittigen Punkte – nach einem Interessenaustausch und erarbeiteten Lösungsoptionen – zwischen Vater und Sohn gelöst werden. Am Ende bleibt der Junior Geschäftsführer und führt die Geschäfte alleine und erfolgreich weiter. Der Vater darf seine Freiheit endlich in vollen Zügen genießen. Sowohl der Betriebs- als auch der Familienfrieden sind wieder hergestellt.
b. Fusion
Zwei Autohändler wollen fusionieren, da die beiden Autohäuser wenige Kilometer auseinanderliegen und die beiden Standorte – welche beide schwarze Zahlen schreiben – dieselbe Automarke vertreiben. Der Kundenkreis ist für zwei Autohäuser zu klein, um ein gutes Geschäft für beide Autohäuser zu generieren. Auch der Autohersteller fordert die Fusion aus wirtschaftlichen Gründen ein.
Der Konflikt zeigt sich schnell, da beide Autohausinhaber die alleinige Geschäftsführerposition fordern; dies – wie sich in der daraufhin erfolgten Mediation zeigt – aus unterschiedlichen Gründen bzw. Interessen. Im Laufe der Mediation lassen sich diese unterschiedlichen Interessen herausarbeiten und es können Lösungen erarbeitet werden, die alle Parteien als Gewinner dastehen lassen. Die Geschäftsführerpositionen wurden entsprechend nach Interessen und Stärken erfolgsorientiert aufgeteilt.
c. Personalfluktuation
In einem Unternehmen kündigen seit einiger Zeit immer mehr Angestellte. Die Gründe hierfür sind für die Geschäftsführung nicht ersichtlich. Auch die offene Aussprache mit dem Personal bringt die Geschäftsführung nicht weiter. Die Personalfluktuation bringt sehr viel Stress und Unruhe in das Unternehmen. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen die Arbeit der fehlenden Mitarbeiter ausgleichen, weshalb die Unzufriedenheit auch bei diesen Angestellten wächst. Hier drohen die nächsten Kündigungswellen. Eine Neueinstellung wird durch die derzeitige Arbeitssituation deutlich erschwert. Die Konfliktkosten sind hoch: Beauftragung eines Headhunters; Zeit für Bewerbungsgespräche; unzufriedenes Personal, Effizienzverlust, Umsatzeinbußen, Einarbeitungszeit für neue Kollegen; mehr Stress und Unruhe im Unternehmen; weitere Kündigungen.
Die Geschäftsführung erfährt über die Möglichkeit der Mediation von einem Geschäftspartner und beauftragt daraufhin einen Wirtschaftsmediator. Dieser kann in einigen Gesprächen die Hintergründe der Kündigungswelle bei den Mitarbeitern in einem vertraulichen Rahmen aufdecken und die Welle dank selbsterarbeiteter Lösungsoptionen damit stoppen, so dass das Unternehmen wieder erfolgreich in die Zukunft schaut.